Wann genau die Weichen seines Lebens in eine falsche Richtung gestellt wurden, ist schwer zu sagen. Schon seine Kindheit stand unter einem schlechten Stern. Johann Baptista Herrenberger wurde im Jahre 1759 in Oppenau geboren. Sein Rufname Konstanzer Hans, der ihn sein Leben lang begleiten sollte, hat er von seinem Vater geerbt, der aus Konstanz in den Schwarzwald gezogen ist. Die Ausgangsbedingungen seines Lebens waren denkbar schlecht. Von Kindheit an musste Hans betteln, um zum Auskommen der Familie beizutragen. Als er einmal die Möglichkeit hatte, im Kloster Allerheiligen eine Ausbildung zu machen, stellte sein Vater sich quer.
Hans hielt es bald zuhause nicht mehr aus. Gauner wie der Brentemer Sepp oder der Schul Toni nahmen Hans unter ihre Fittiche. Seinen Lebensunterhalt bestritt er fortan mit Diebstählen und Raubzügen. Und darin hat er bald alle seine Lehrmeister übertroffen. Pfarrer, Krämer, Bauern vom Bodensee bis zum Elsass, vom Breisgau bis zur Ortenau - niemand war vor ihm sicher. Wenn er gestellt wurde, fand er immer eine Finte, um seinen Feinden zu entkommen. Bald eilte ihm der Ruf eines legendären Räuberhauptmanns voraus. Hans wurde immer dreister, seine Raubzüge immer wagemutiger. Aber auch seine Verfolger ruhten nicht. Oberamtmann Schäffer aus Sulz am Neckar, für den die Bekämpfung des Verbrechens eine Passion war, hat Hans ins Visier genommen. Schäffers Ziel war, den Konstanzer Hans an den Galgen zu bringen. Würde Hans auch ihm entwischen?